top of page

Übersicht zwischen KVT, DBT, ACT und positiver Psychologie


 

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT), Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) und Positive Psychologie sind verschiedene psychotherapeutische Ansätze, die sich in ihren Methoden und Schwerpunkten unterscheiden.

 

Hier ist ein Vergleich:

 

1.  Kognitive Verhaltenstherapie (KVT):


○    Begründer: Albert Ellis, Aaron T. Beck, Donald Meichenbaum4.

○    Grundprinzip: Fokussiert auf die Veränderung von Denkmustern und Verhaltensweisen.


○    Techniken:

■    Kognitive Techniken: Identifikation und Veränderung negativer Gedankenmuster.

■    Reizkonfrontation: Konfrontation mit angstauslösenden Reizen.

■    Operante Verfahren: Belohnung und Bestrafung zur Verhaltensänderung.

■    Modell-Lernen: Lernen durch Beobachtung von Vorbildern.

■    Aufbau von Kompetenzen: Stärkung von Fähigkeiten und Ressourcen1.


 

2.  Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT):



○    Begründerin: Marsha Linehan.

○    Grundprinzip: Ursprünglich zur Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt, betont die Akzeptanz von Emotionen und die Förderung von Fertigkeiten zur Emotionsregulation.

 

○    Techniken:

■    Achtsamkeit: Fokussierung auf den gegenwärtigen Moment.

■    Emotionsregulation: Erlernen von Strategien zur besseren Emotionsbewältigung.

■    Zwischenmenschliche Effektivität: Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen.

■    Stresstoleranz: Bewältigung von Stress und Krisen2.

 


3.  Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT):



○    Grundprinzip: Betont die Akzeptanz von unvermeidbarem Leiden und die Ausrichtung auf persönliche Werte.


○    Techniken:

■    Akzeptanz: Akzeptanz von Gedanken und Gefühlen, ohne sie zu bekämpfen.

■    Defusion: Entkoppelung von Gedanken und Identifikation mit ihnen.

■    Werteorientierung: Fokussierung auf persönliche Werte und Ziele.

■    Verhaltensänderung: Handeln im Einklang mit den Werten3.


 

4.  Positive Psychologie:



○    Grundprinzip: Betont die Förderung von Wohlbefinden, Stärken und positiven Emotionen.


○    Fokus:

■    Flow-Erleben: Vertiefte Konzentration und Freude bei anspruchsvollen Aufgaben.

■    Charakterstärken: Identifikation und Nutzung individueller Stärken.

■    Sinnfindung: Suche nach Bedeutung und Zielen im Leben.

■    Positive Emotionen: Förderung von Glück und Zufriedenheit3.

 


Jeder Ansatz hat seine eigenen Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von der individuellen Problematik und den Präferenzen des Patienten ab.


 

Spezifische Übungen oder Beispiele für jeden der genannten Ansätze:

 

 

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT):


○    Kognitive Umstrukturierung:


Identifiziere negative Gedanken und ersetze sie durch realistischere, positive Gedanken. Zum Beispiel: Wenn jemand denkt "Ich bin ein Versager", könnte die umstrukturierte Version sein: "Ich habe in dieser Situation einen Fehler gemacht, aber das bedeutet nicht, dass ich insgesamt ein Versager bin."


○    Verhaltensexperiment:


Teste negative Annahmen, indem du dich in angstauslösende Situationen begibst und beobachtest, wie du dich tatsächlich fühlst und verhältst.


Für beides findest du im Bereich Materialien und Unterlagen Arbeitsblätter zum herunterladen und selbstständigen Üben.




 

Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT):


○    Achtsamkeitsübung:


Setze dich ruhig hin und fokussiere dich auf deinen Atem. Wenn ablenkende Gedanken auftauchen, bringe deine Aufmerksamkeit sanft zurück zum Atem.


○    Emotionsregulation:


Halte ein Emotions-Tagebuch, in dem du deine Emotionen aufzeichnest, ihre Intensität bewertest und Strategien zur Regulierung anwendest.


Für beides findest du im Bereich Materialien und Unterlagen Arbeitsblätter zum herunterladen und selbstständigen Üben.

 

Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT):


○    Defusion-Übung:


Nimm einen negativen Gedanken (z. B. "Ich bin wertlos") und wiederhole ihn mehrmals laut. Füge dann "Ich habe den Gedanken, dass..." hinzu (z. B. "Ich habe den Gedanken, dass ich wertlos bin"). Beobachte, wie sich deine Reaktion ändert.


○    Werte-Clustering:


Identifiziere deine persönlichen Werte (z. B. Liebe, Freiheit, Kreativität) und überlege, wie du sie in deinem Leben aktiv leben kannst.



Für beides findest du im Bereich Materialien und Unterlagen Arbeitsblätter zum herunterladen und selbstständigen Üben.

 

Positive Psychologie:


○    Dankbarkeitstagebuch:


Schreibe täglich drei Dinge auf, für die du dankbar bist.


○    Charakterstärken nutzen:


Identifiziere deine Charakterstärken (z. B. Freundlichkeit, Neugier) und finde Wege, sie bewusst in deinem Alltag einzusetzen.



Für beides findest du im Bereich Materialien und Unterlagen Arbeitsblätter zum herunterladen und selbstständigen Üben. Den Charakterstärken-Test kann man auch online durchführen:





 



Denke daran, dass diese Übungen individuell angepasst werden können und es wichtig ist, den Ansatz zu wählen, der am besten zu deinen Bedürfnissen passt.

 
 
 

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page